Bunte Liste an der EUF solidarisiert sich mit dem Freien Radio Fratz

Wir, als Bunte Liste an der EUF, solidarisieren uns mit dem Freien Radio Fratz Flensburg und fordern, dass dieses weiterhin von staatlichen Mitteln gefördert wird.

Das Freie Radio Fratz ermöglicht auch Studierenden einen Raum zu haben, in dem sie sich ausprobieren, Radio machen und/oder regelmäßige Radiosendungen/ Podcasts aufnehmen können. Dieses Radio gehört zum Lernen dazu und gibt Studierenden eine Stimme in der Stadt, um über die Themen zu reden, die sie gerade beschäftigen.

Angefangen hat der Konflikt mit einem eingereichten Antrag der FDP, die dem Freien Radio Fratz die seit einem Jahr bestehende staatliche Förderung streichen möchte. Deren Begründung: Zu einseitige Berichtserstattung zu den Geschehnissen am Bahnhofswald.

Ironischer Weise haben vor nicht allzu langer Zeit die Jungen Liberalen (JuLi) an der Uni dafür gesorgt, dass ein von Studierenden organisiertes Podium schlussendlich abgesagt wurde, da sie keine Anarchist*innen auf dem Podium dulden wollten. Wir fragen uns: Warum habt ihr euch eigentlich nicht zu Wort gemeldet als die AfD an die Uni gekommen ist?

Unterstützung bekommt die FDP für ihren Antrag von der CDU. Die hat allerdings schnell gemerkt, dass die Argumentation der FDP nicht stichhaltig ist und beruft sich auf einen älteren Konflikt, in dem es um die Statuten des Radios geht. In diesen heißt es, dass Menschen, welche in Strafverfolgungsbehörden arbeiten, vom Mitmachen ausgeschlossen sind. Laut CDU eine klare Diskriminierung gegenüber u.A. Polizist*innen. Sehen tun sie dabei nicht, dass gewisse Ausschlussmechanismen notwendig sind, um für andere Menschen einen sicheren Ort generieren zu können. Außerdem ist ein Ausschluss von Menschen aus entsprechenden Berufsgruppen allerspätestens gerechtfertigt, seit die Hamburger Polizei es für sinnvoll erhielt einen Spitzel im Hamburger Mitmachradio FSK unterzubringen.

Die Bunte Liste setzt sich gegen jede Art der Diskriminierung ein. Die Form der „Diskriminierung“ die von der CDU Flensburg angesprochen wird, halten wir hier nicht für angebracht, da sie sich gegen ein sowieso vom und für den Staat geschütztes Monopol richtet. Das Freie Radio Fratz bietet jedoch denen Raum, die in unserer Gesellschaft tatsächlich systematisch diskriminiert, unterdrückt und ausgegrenzt werden. Demenstprechend möchten wir hier die Flensburger CDU, insbesondere Arne Rüstemeier, darauf hinweisen, wie schön es ist, dass das freie Radio vermutlich offener als die meisten konventionellen Radiostationen in und um Flensburg agiert. Die Situation eines Menschen, der aufgrund seines/ihres/* frei gewählten Berufs beim Radio nicht erwünscht ist, gleichzusetzen mit der eines Menschen, der täglich (Mehrfach)diskriminierung aufgrund von Aussehen, Gender oder Herkunft ausgesetzt ist, erscheint uns anmaßend und absolut nicht nachvollziehbar.

Schlussendlich ist das Problem der CDU anscheinend, dass das Radio sich zum Ausschluss derer bekennt, die selbst Diskriminierung anderer Menschen praktizieren, legitimieren und unterstützen, sich aus Gründen, die uns nicht bekannt sind (vermutlich Angst), aber nie dazu bekannt haben und es auch weiterhin nicht tun. Das die CDU/CSU Wächterin der Polizei ist, ist auch schon länger bekannt. Horst Seehofer als bestes Beispiel: Findet, dass es kein Rassismusproblem im Gewaltmonopol gibt, weshalb es auch keine Studie benötigt und zog es in Erwägung eine Journalistin, die eine Satire über die Polizei und Mülldeponien schreibt, zu verklagen. Des Weiteren wiederspricht sich die CDU in ihrer Argumentation selbst, weil sie schlussendlich anscheinend doch nicht allen Bürger*innen eine Stimme geben will, da ihr die Beiträge, die Anarchist*innen im freien Radio bringen dürfen, wohl dann doch zu viel des Guten, oder auch zu viel der Offenheit sind.


Wir folgen der Wahrnehmung des freien Radio Fratz, dass die entsprechenden Parteien das Medium mundtot machen wollen.

Liebe FDP, dazugehörige JuLis, liebe CDU/CSU, wer nur Meinungen aus konservativer bis rechter Ecke öffentlich hören will, ist selber ziemlich einseitig und unreflektiert. Deswegen unser Appell: Es braucht mehr statt weniger kritische und progressive Berichterstattung!

Hier noch ein paar Links:

https://taz.de/Freies-Radio-in-Flensburg-bedroht/!5752606/

https://taz.de/Politischer-Angriff-auf-freies-Radio/!5752607/

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